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Neu! Berufsbegleitende Quereinsteiger Sozialpädagogische Assistenz

73 Quereinsteiger werden berufsbegleitend zu pädagogischen Fachkräften ausgebildet / 60 Bewerbungen für neue Ausbildung Pädagogische Fachkräfte in Kitas werden händeringend gesucht. Ein vielversprechendes Modell, das Abhilfe schaffen soll und sich großer Beliebtheit erfreut, ist die berufsbegleitende Ausbildung zur sozialpädagogischen Assistenz (SPA), die über das DRK und die Berufsbildenden Schulen (BBS) im Landkreis Harburg angeboten wird. Mehr als 70 angehende Fachkräfte absolvieren aktuell die 18-monatige Ausbildung in einer der 40 Kitas des DRK sowie an einem der beiden Schulstandorte Winsen oder Buchholz. Und damit nicht genug: Nahezu 60 Bewerbungen liegen bereits für den kommenden Ausbildungsstart im Februar 2021 vor. DRK-Geschäftsführer Roger Grewe, Landrat Rainer Rempe sowie die BBS-Schulleiter Kira Buchmann (Buchholz) und Thomas Degen (Winsen) zogen eine positive Bilanz dieses Ausbildungsmodells, mit dem das DRK eine Vorreiterrolle im Landkreis Harburg einnimmt.


In diesem Jahr haben das DRK und die BBS diese Ausbildung, die sich besonders auch an Quereinsteiger richtet, erstmals berufsbegleitend mit einem zusätzlichen Ausbildungsbeginn im August und zwei Klassen gestartet. Die 73 angehenden pädagogischen Fachkräfte sind dabei in einer der 40 Kitas des DRK-Kreisverbandes angestellt und erwerben so gleich praktische Erfahrung, der theoretische Teil der Ausbildung erfolgt an den BBS.

„Die pädagogische Arbeit in den Kindertagesstätten ist eine verantwortungsvolle Tätigkeit. Hier wird der Grundstein für die weitere Entwicklung der Kinder gelegt. Umso wichtiger ist die qualifizierte Ausbildung, wie sie unsere BBS gestalten und so gemeinsam mit dem DRK dem Fachkräftemangel in diesem Bereich entgegenwirken“, sagt Landrat Rainer Rempe. „Als wachsender Landkreis mit kontinuierlich steigenden Einwohnerzahlen merken wir auch einen deutlich steigenden Bedarf an Kinderbetreuung und entsprechend qualifizierten Fachkräften. Gute Kinderbetreuung ist ein wichtiger Bestandteil für die Lebensqualität vor Ort und ein wichtiger Standortvorteil. Umso größere Bedeutung hat die berufsbegleitende Aus- und Weiterbildung in einem Bereich, in dem wir Fachkräftemangel deutlich spüren.“


Das DRK setzt damit Maßstäbe: „Zusammen mit den Berufsbildenden Schulen haben wir uns auf die Fahnen geschrieben, mehr pädagogische Fachkräfte für den Landkreis Harburg zu gewinnen“, erläutert Roger Grewe, DRK-Kreisgeschäftsführer. „Die hohe Bewerberanzahl zeigt uns, dass sich unsere Bemühungen bereits ein Stück weit ausgezahlt haben.


Auch im Februar 2021 möchten wir gern so vielen Bewerbern wie möglich einen Ausbildungsplatz anbieten können und sichere und langfristige Arbeitsplätze schaffen.“ Ermöglicht wurde diese erfreuliche Entwicklung durch die Unterstützung des Landkreises, der zunächst den Weg für die Einführung des Standorts Winsens als zweite Ausbildungsstätte ebnete. Für die Umsetzung standen seit Januar 2020 für das Gebiet des Landkreises Harburg 10,5 Millionen Euro aus dem Bundesförderprogramm „Richtlinie Qualität in Kitas“ auf Grundlage des „Gute-Kita-Gesetz“ zur Verfügung, womit der Grundstein für die vergütete berufsbegleitende Ausbildung zum SPA gelegt werden konnte. Über 70 Interessenten wurde damit eine neue berufliche Zukunft eröffnet, die für viele eine Chance, aber auch eine vorübergehende Doppelbelastung bedeutet. Neben den verbindlichen Präsenzzeiten in der Schule und der Arbeit in der Kita muss gelernt und familiären Verpflichtungen nachgegangen werden. „Ein gutes Zeitmanagement ist bei dieser Ausbildung unabdingbar, um alles unter einen Hut zu bekommen. Die angehenden Fachkräfte bewältigen dies alles ganz hervorragend. Viele von ihnen sind Menschen in ihrer mittleren Lebensphase, die häufig selbst Kinder haben und beruflich noch einmal ganz neu durchstarten möchten“, erklären die BBS-Schulleiter Kira Buchmann und Thomas Degen. Und Grewe fügt hinzu, dass der Aufwand sich nach bereits 18 Monaten mit einem ersten Abschluss zur „Sozialpädagogischen Assistenz“ und damit bereits zur Fachkraft lohne. „Ein dauerhafter Arbeitsplatz bei geregelter Arbeitszeit und tarifgerechter Vergütung ist damit so gut wie sicher.“


Den Hintergrund für die erfolgreiche Umsetzung der Ausbildung bildete auch das Konzept des DRK-Kreisverband Harburg-Land und der Schulleiter der Berufsbildenden Schulen, Kira Buchmann (BBS Buchholz) und Thomas Degen (BBS Winsen), das auf den Erfahrungen aus dem vorherigen „QuiK-Programms“ fußt. Das DRK gab den Anstoß für einen zusätzlichen Ausbildungsstart im August 2020, neben dem regulären Beginn im Februar, um im Förderzeitraum des Bundesprogramms „Richtlinie Qualität in Kitas“ (1.1.2020 bis 30.06.2023) so viele Quereinsteiger wie möglich zu qualifizierten Fachkräften auszubilden. Die Berufsbildenden Schulen boten von Beginn an ihre Unterstützung für die einzurichtenden Schulplätze an. Das Besondere an diesem Prinzip: Die vollwertige Ausbildung sorgt dafür, dass die Absolventen langfristig als fachkundiges Personal angestellt werden können.


„Das Pilotprojekt ist ein großer Erfolg“, sagt Landrat Rainer Rempe. Um dieses wichtiges Angebot weiter zu fördern, hat der Landrat dem DRK auch künftig seine Unterstützung zugesichert. „Unser langfristiges Ziel ist es auch, weitere Kitaträger zu motivieren, es dem DRK gleichzutun und von der Möglichkeit der Teilzeit-Ausbildung Gebrauch zu machen.“

Offizielle Pressemitteilung

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