Geschichte - Projekte 2019

Studienfahrt Krakau [Juni 2019]

„Man kann viele Bücher über Auschwitz lesen, dort gewesen zu sein, ist etwas anderes!“ Dies sagte Hermann Langbein, KZ-Überlebender von  Auschwitz, der dort im Sonderkommando arbeiten musste. Uns alle verband der Wunsch, gemeinsam mit Herrn Liegmann das Konzentrationslager Auschwitz sowie das Vernichtungslager Birkenau zu besichtigen.

Mit nahezu der gleichen Gruppe, mit der wir am 14. Mai auf der Gedenkveranstaltung im Niedersächsischen Landtag waren (siehe unten), machten wir in der ersten Juniwoche eine Studienfahrt nach Krakau, der Stadt, die wie das Salzbergwerk Wieliczka seit 1978 Weltkulturerbe ist und eine über 750 Jahre alte Universität hat. Wir eroberten uns diese Kulturmetropole, besichtigten das ehemalige jüdische Viertel und die Kulisse zu einigen Filmszenen von Spielbergs „Schindlers Liste“. Diesen Tag schlossen wir mit der Wanderung auf die andere Weichselseite ab, um zum ehemaligen Arbeitslager nach Plaszow zu kommen.

Insgesamt waren das wirklich prägende Momente, die wir erleben durften.

Invisible Ink – Unsichtbare Tinte [Mai 2019]

Wir, eine jahrgangsübergreifende Schülergruppe des Beruflichen Gymnasiums, besuchten am 14.05. den Niedersächsischen Landtag, um die Rede des Holocaust-Überlebenden Prof. Dr. Guy Stern anlässlich des Kriegsendes vor 74 Jahren mitverfolgen zu können. Im Anschluss an die Gedenkrede kamen wir mit Prof. Stern zu einem Gespräch zusammen.

Guy Stern, OVID-Preisträger des P.E.N. und Ehrenbürger der Stadt Hildesheim, seiner Heimatstadt, die er im Alter von 15 Jahren als verfolgter Jude verlassen musste, nach Amerika auswanderte, um als amerikanischer Soldat und Ritchie Boy mit der Landung in der Normandie in seine Heimat zurückzukehren. Prof. Dr. Stern deutete an, wie es war, als er in seine zerbombte Heimatstadt kam und die Nachbarn ihm sagen mussten, dass es seine Familie nicht mehr gab. Es brauchte auch nicht viele Worte, als es darum ging, dass er nur drei Tage nach der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald eben durch dieses Lager ging, neben der Kulturstadt Weimar ein starker Kontrast als Kulturvernichtungsort, wie es G. Stern nannte.

„Bereits am 31.01.33 rief uns der Vater zusammen“, so Guy Stern: „Seid wie unsichtbare Tinte, gebt eure Persönlichkeit nicht auf, aber tragt sie auch nicht nach außen, fallt nicht auf!“ Gleichlautend ist seine in englischer Sprache jetzt erschienene Biografie.

Zwei zentrale Aussagen von Prof. Dr. Stern lauten:

„Pauschalurteile sind meistens die, die uns in die Irre führen!“

„Die heutige Generation ist verantwortlich für die Zukunft!“

Mehr der Worte brauchte es nicht!

Wir danken Professor Stern für die außergewöhnliche Begegnung und die Möglichkeit, Gedanken und Fragen zu formulieren.

198, 219, 36