Maler/-in und Lackierer/in - Bauten- und Objektbeschichter/in
Maler und Lackierer/-in ist ein vielseitiger anerkannter Ausbildungsberuf nach der Handwerksordnung (HwO). Diese bundesweit geregelte 3-jährige Ausbildung wird im Handwerk in den folgenden Fachrichtungen angeboten:
• Gestaltung und Instandhaltung
• Kirchenmalerei und Denkmalpflege
• Bauten- und Korrosionsschutz
Der überwiegende Teil der Ausbildungsverträge wird in der letztgenannten Fachrichtung abgeschlossen.
Die 2-jährige Ausbildung zum/zur Bauten- und Objektbeschichter/in endet nach dem 2. Ausbildungsjahr mit der Abschlussprüfung.
Durch Absolvieren des darauf aufbauenden 3. Ausbildungsjahres als Maler/in und Lackierer/in kann dieser Berufsabschluss erworben werden.
Im 1. Ausbildungsjahr lernen die Auszubildenden im Betrieb beispielsweise:
- wie man Werkzeuge und Geräte auswählt, handhabt und instand hält
- welche Schutzmaßnahmen man für die nicht zu bearbeitenden Flächen und Objekte durchführt
- wie Untergründe durch Sichtprüfung beurteilt werden
- wie man Grundierungen für Schutz- und Festigungsmaßnahmen aufträgt
- wie Farbtöne zu mischen und nachzumischen sind
- wie man Beschichtungen durch Streichen, Rollen und Spritzen ausführt
- wie Vorlagen für kommunikative und dekorative Gestaltungselemente hergestellt, maßstabsgerecht übertragen und angewendet werden
Im 2. Ausbildungsjahr wird den Auszubildenden u.a. vermittelt:
- wie man Kundenwünsche in die Auftragsausführung einbezieht und dokumentiert
- was beim Erstellen von Zeichnungen und Farbplänen zu beachten ist
- was beim Auf- und Abbau von Arbeitsgerüsten und bei der Bedienung von Hubarbeitsbühnen beachtet werden muss
- wie man Untergründe z.B. durch Aufbringen von Putzen oder durch Einsatz von Trockenbau-Baustoffen vorbereitet
- wie Dämm- und Isolierstoffe verarbeitet werden
- wie man Oberflächen mit Mustern, Werkzeugstrukturen und durch Beschichtungsstoffe gestaltet
- wie Messungen durchgeführt und die Ergebnisse dokumentiert werden
Im fachrichtungsspezifischen 3. Ausbildungsjahr lernen die Auszubildenden schlieslich:
- wie Bauwerksabdichtungen mit bituminösen, zement- und kunststoffgebundenen Abdichtungsmitteln, Dichtungsbahnen und Dichtstoffen durchgeführt werden
- wie bei der Trockenlegung von Bauwerken und -teilen verfahren wird
- wie man eine Schadensdiagnose durchführt
- welche Korrosionsschutzverfahren es gibt und wie man sie auswählt
- was bei der Durchführung von Korrosionsschutzmaßnahmen an freiliegenden Bewehrungsstählen zu beachten ist
- wie metallische Überzüge hergestellt werden
- wie man Rohre und Rohrleitungen umhüllt
- wie man Imprägnierungen, Beschichtungen und Versiegelungen als Betonoberflächenschutz aufbringt
- wie Straßenmarkierungen ausgeführt werden
Während der gesamten Ausbildung wird den Auszubildenden vermittelt:
- wie Beschaffung, Fertigung, Absatz und Verwaltung im Ausbildungsbetrieb funktionieren
- wie berufsbezogene Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden
- wie betriebsbedingte Umweltschutzbelastungen vermieden werden können
- In der Berufsschule sind folgende Lernfelder Gegenstand des theoretischen Unterrichts:
- metallische Untergründe bearbeiten
- nichtmetallische Untergründe bearbeiten
- Oberflächen und Objekte herstellen
- Oberflächen gestalten
- Schutz- und Spezialbeschichtungen ausführen
- Instandhaltungsmaßnahmen ausführen
- Dämm-, Putz- und Montagearbeiten ausführen
- Oberflächen und Objekte bearbeiten und gestalten
In der Fachrichtung Bauten- und Korrosionsschutz darüber hinaus:
- Korrosionsschutzmaßnahmen durchführen
- Bautenschutzmaßnahmen durchführen
- Betonoberflächen instand setzen
- Bauwerke und Bauteile instand setzen
Der frühere "Maler und Lackierer Schwerpunkt Fahrzeuglackierer" ist seit der Ausbildungsordnung von 2003 der eigenständige anerkannte dreijährige Ausbildungsberuf "Fahrzeuglackierer/in".